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SV Rödinghausen
"Knappi" ist heiß auf RWE

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SV Rödinghausen: "Knappi" ist heiß auf RWE
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Wenn am Montagabend (19.30 Uhr) Rot-Weiss Essen beim SV Rödinghausen gastiert, dann wird es für Christian Knappmann ein ganz besonderes Ereignis sein.

Der mittlerweile 33-jährige Torjäger hatte im Sommer 2013 einen Zweijahresvertrag an der Essener Hafenstraße unterschrieben und sollte mit seiner eingebauten Tor-Garantie RWE den Weg in die 3. Liga ebnen. Knappmann sollte einen großen Teil zum ersehnten Aufstieg beitragen. Es kam alles anders.

Von Beginn an lief es in Essen schleppend und die Fans hatten nach nur wenigen Spieltagen die "Schnauze voll". "Knappi" machte zwar seine Buden - fünf Tore in 15 Ligaspielen - passte dem damaligen Trainer Waldemar Wrobel und Teammanager Damian Jamro aber nicht mehr ins Konzept - wie es so schön heißt, wenn ein Spieler nicht mehr erwünscht ist. RWE und der Angreifer trennten sich in der Winterpause gütlich und seitdem geht der zweimalige Torschützenkönig der Regionalliga West für den starken Aufsteiger SV Rödinghausen auf Torejagd. Vor dem Wiedersehen am Montagabend mit RWE sprachen wir mit dem in Verl wohnhaften Familienvater.

Christian Knappmann, nach neun Spieltagen steht beim SV Rödinghausen der fünfte Platz zu Buche. Der Start darf als gelungen bezeichnet werden, oder? Definitiv. Das ist schon mehr als wir uns erträumt haben. Wir sind aktuell bei einem Zwei-Punkte-Schnitt angekommen - das ist überragend. Bis auf das Viktoria Köln-Spiel (0:5) haben wir auch immer hervorragend ausgesehen. Die Saison läuft bislang sehr gut für uns.

Ist der SV Rödinghausen schon eine Spitzenmannschaft? Nein, auf gar keinen Fall. Eine Spitzenmannschaft ist ein Team, dass sich über Jahre in der Regionalliga behauptet hat. Zum Beispiel die Sportfreunde Lotte, die Jahr für Jahr zu den Top drei der Liga gehören. Jetzt hatten sie einen holprigen Start, aber sie werden noch kommen. Wenn wir am Ende einen souveränen Klassenerhalt - vielleicht mit einem einstelligen Tabellenplatz - feiern können, dann sind wir in Rödinghausen alle zufrieden.


Am Donnerstag haben Sie mit einem Facebook-Eintrag in der Gruppe "Rot-Weiss Essen für immer" für Aufregung gesorgt? Was wollten Sie mit dem Eintrag bewirken? Ich meinte das Ganze so, wie ich es geschrieben habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn viele RWE-Fans am Montag den Weg nach Rödinghausen finden und für eine geile Atmosphäre sorgen. RWE ist und bleibt das Nonplusultra der Liga, weil der Verein die geilsten Fans der Liga hat. Mich würde es freuen, wenn meine Rödinghausener Freunde das am Montagabend live miterleben könnten. Dass es zu meinem Beitrag negative Kommentare gibt, damit kann ich leben. Ich bin nunmal ein Spieler mit Ecken und Kanten. Aber ich meinte das, was ich geschrieben habe, ernsthaft. Damit ist die Sache für mich auch erledigt.

Mittlerweile geht es langsam auf ein Jahr hin, als sie Rot-Weiss Essen verlassen haben. Man sagt ja, dass die Zeit die Wunden heilt. Ist das auch in ihrem Fall so? Nein! Die Wunde RWE wird bei mir nie heilen. Ich habe mit großer Freude und mit viel Enthusiasmus den Vertrag in Essen unterschrieben und wollte dort lange bleiben. Vielleicht sogar bis zu meinem Karriereende. Rot-Weiss Essen sollte eine ganz besondere Station für mich werden. Die Wunde wird nie heilen, weil die Mission unerfüllt blieb. Ich habe nicht das erreicht, was ich in Essen erreichen wollte - leider. Nichtsdestotrotz war RWE trotz der wenigen Monate etwas ganz Spezielles für mich. Ich bin stolz darauf, das RWE-Trikot getragen zu haben.

Knappmanns Facebook-Gruß im Wortlaut: Servus an die Hafenstraße! Glückwunsch zu drei ganz wichtigen Punkten gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer. Ich bzw. wir (der SV Rödinghausen) freuen uns auf RWE und Euch am Montag (unsere Truppe hätte auch lieber an einem anderen Tag gespielt...könnt Ihr mir glauben). Wir hoffen, dass Ihr mit vielen Leuten bei uns aufschlagt und ordentlich Stimmung macht. Solche Vereine wie Rot-Weiss Essen und deren Fans machen doch erst den Reiz der Regio-West aus! Also bis Montag... beste Grüße Knappi

Traditionsklub adé, Retortenklub olé! Kann man so Ihren Wechsel von Essen nach Rödinghausen bezeichnen? Gut, dass Sie diese Frage stellen. Denn jetzt habe ich die Möglichkeit, mal einiges loszuwerden. Rödinghausen wird gerne in eine Schublade mit Leipzig und Hoffenheim geworfen. Das darf aber nicht sein. Ganz abgesehen davon, dass in Hoffenheim und Leipzig trotz der vielen Millionen super Arbeit geleistet wird, ist Rödighausen ein ganz anderer Klub. Als Leipzig und Hoffenheim in der Regionalliga gespielt haben, wurden nur Ex-Profis verpflichtet. Bei uns hat kaum jemand mal in der Regionalliga gespielt. Wir trainieren nur am Abend. Bei uns gehen alle arbeiten, studieren oder machen etwas nebenher. Leipzig oder Hoffenheim mit Rödinghausen zu vergleichen, ist realitätsfern. Das sind ganz andere Dimensionen. Aber klar ist auch, dass da wo Erfolg ist, in diesem Fall Rödinghausen, die ganzen Neider nicht weit weg sind. Darauf kann man aber wiederum stolz sein, denn wenn es Neider gibt, heißt es auf der anderen Seite, dass man sehr gute Arbeit leisten muss und das tut der SV Rödinghausen.

Was erwarten Sie am Montagabend für eine Zuschauerzahl? Das Stadion bietet 2500 Zuschauern Platz. Wir haben schon 1500 Karten verkauft. Ich hoffe, dass aus Essen um die 500 Fans mitreisen werden. Wenn wir dann noch an den Tageskassen einiges an Tickets loswerden, dann können wir wohl fast ausverkauft melden. Das wäre sensationell.

Bislang haben Sie in acht Spielen drei Treffer erzielt. Gibt es am Montag gegen RWE auch ein Knappmann-Tor zu bejubeln? Wer mich kennt, der weiß, dass ich in jedem Spiel treffen will. Das wird sich bis ans Ende meiner Tage nicht ändern. (lacht).

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